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Bei der Aufnahme von 1568 heißt es wörtlich:Gegen dem Kaufhaus über im Karpe aͤlſo muß doch der Karpfen damals als Gaſthaus ſchon geſtanden ſein ebenſogut hätte man doch ſagen müſſen am Rathhaus. Wahrſcheinlich war die Rentengaſſe zugebaut und das alte Rathhaus wird vom Anfange des Karpfens über die Straße zu dem Neubau, Hotel Poſt und Europäiſcher Hof geſtoßen ſein ſo ſieht man es auch auf dem Grundriß von 1637. Gleich neben dem Rath­hauſe ſieht man heute noch die alte Gebaͤulichkeit des ehemaligen hl. Geiſt⸗Spitals. Die alie Bauart erinnert noch viel an deſſen ehemalige Beſtimmung. Hinter der gezinnten Feſtungsmauer in der Rheinſtraße lag ein Kirchhof, zu dem Spilale gehörig.

2. Zum alten Theater oder die Reitſchule der preuß Artillerie an der mittl. Bleiche.

G⸗ iſt ein altes Stück Mainzer   Geſchichte, das ſich in dieſem Gebäude abſpielte. Verfafſer kann ſich erinnern nach der mittleren Bleiche zu drei Eingaͤnge geſehen zu haben und zwar gegenüber dem, Geniebauhofe zwei, und neben dem Elzerhof (Schuhmachers Conſervatorium  ) einen Eingang wahrſcheinlich nur für Schauſpieler. Hier lagen in den fünfziger Jahreu vieder? holt die Deutzer Küraſſſere und hatten dieſe immer ihren Ausritt durch das Thor in der Schießgartenftraße gegenüber dem Eck hauſe der mittleren Bleiche, dem alten Zameczmif gehörig. Wenn wir dann als neugierige Buben hineinſchauten ſo ſahen wir gerade vor uns, nach dem Elzerhof zu, den großen grünen oder dunkelblauen Vorhang, der die Bühne verhängte. In dieſen Hallen gaben auch ſeinerzeit im Winter die öſterreichiſche Muſik des Regimentes Degenfeld(18361860) und die Chöre der preuß. Regimenter 34, 37 und 39 Abendconcerte. Ob dies Garniſons⸗Vergnügungen waren, weiß Verfaſſer nicht anzugeben allein er war jeden ConcertAbend an ſeinem Poſten auf der Straße.

Des Verfaſſers Eltern und Großeltern wohnten auf der mittleren Bleiche im Hauſe Nr 47 und war das Haus, da der Großvater ein ſtädt. Orcheſtermitglied war, meiſt an Schauſpieler vermiethet. Es wohnten u. A. darin die alte Herwegh, welche noch vor circa 10 Jahren hier engagirt war, ſowie dereu Mutter Ferner der Dichter des Juden, Herr Spindler, der ſeinerzeit wie des Verfaſſers Mutter noch Kind war, mit derſelben von Kaſtel kam und ihr auf der Brücke ſagte:Einſtens wirſt Du Kind, wenn Du groß biſt, ſagen, daß Du mit dem berühmten Spindler über die Brücke ſpazieren gegangen bift

Auch wohnte während, der dreißige Jahre der bekannte Componiſt Lortzing   in dieſem Hauſe. Jedenfalls war derſelbe